Alanis Update

Alanis Update

14 Wochen sind meine Babies heute, wir befinden uns mitten in der Sozialisierungsphase und geben uns natürlich extrem viel Mühe, Alanis so viel wie möglich so angenehm wie möglich zu zeigen, damit sie ein cooler, wesensfester und glücklicher Hund wird. Die Erfahrung, die ich jetzt mit dem Welpen mache, der bei mir Zuhause auf der Couch auf die Welt gekommen ist, und seit der ersten Sekunde wirklich MEIN Hund ist, ist sooo anders, als jede, die ich mit jedem anderen Hund gemacht habe. Ich weiß von Anfang an bis nun zur 14. Woche ganz genau und exakt, was der Hund kennengelernt hat und was nicht. Und so habe ich eine imaginäre Liste, die ich abarbeite. Wir haben nun diverse Parks, Wiesen und Hundeplätze durch, Autofahren war recht fix gar kein Problem mehr, mit 3-4 Wochen haben wir sie im Körbchen schon rumkutschiert, sie kennt es, in verschiedenen Umgebungen und Wohnungen zu schlafen und zur Ruhe zu kommen, wir haben viele Ausflüge in die Stadt gemacht, daher kennt sie Busse, viele Autos, Menschen, Einkaufszentren, am Bahnhof war ich mit ihr, wo wir auf die Ankunft von Zügen gewartet haben, und zugeschaut haben, wie sie wieder wegfahren, wir waren sogar schon im Tierpark, wo sie Erdmännchen, Seehunde und diverse Affen kennengelernt hat (ich meine, okay, dafür muss man ja nur auf die Straße und nicht speziell in den Tierpark…), sie kennt super viele verschiedene Hunde, von groß bis klein, sogar Bearded Collies und Chinese Cresteds 😀 momentan haben wir einen Mini Bull Terrier in Pflege, also kennt sie es auch schon, dass hier Hunde ein und ausgehen. Wir haben einfach schon sooo viel mit ihr gemacht. Rundum hat sie bislang noch nicht einmal Angst oder Unsicherheit gezeigt. Sie ist bis hier hin ein kleiner, umgänglicher, gefestigter Hund, der allem Neuen offen und neugierig entgegen sieht. Anders als Polly ist sie aber nicht so „drüber“. In letzter Zeit fällt mir immer mehr der Unterschied zwischen den beiden auf, wobei ich fast vermute, dass das auch etwas rasseabhängig ist. Lane ist zuhause auch extrem ruhig. Sie kann auch auf einem Turnier unangeleint auf einem Stuhl oder einer Decke liegen, während das Turnier weiter läuft und diverse Hunde vor ihrer Nase her flitzen. Polly kommt im Hundesportzentrum an, läuft einmal auf und ab, bringt sich selbst auf 180, schreit erstmal was das Zeug hält, stranguliert sich, und muss direkt wieder raus, bevor wir starten können, weil sie Durchfall hat vor lauter Aufregung. Alanis ist weder an Menschen noch an Hunden übermäßig interessiert. Sie ist auf jeden Fall neugierig und freundlich und geht mal gucken, aber das wars dann auch. Polly war kaum abzurufen, ganz ganz lange und ich hatte viel Arbeit und Mühe, sie so zu konditionieren, dass sie bei MIR bleibt, wenn sie Menschen oder Hunde sieht. Einfach übertrieben freundlich und immer volle Möhre voraus. Ich habe mich bis vor kurzem gar nicht richtig getraut, Alanis groß abzuleinen, weil Futter für sie nicht so wichtig war, genauso wie Spielzeug und ich nicht wirklich wusste, womit ich sie kriegen soll. Mittlerweile könnte ich mit ihr unangeleint den ganzen Hof entlang, auch wenn die Kinder Fußball spielen oder die Nachbarshunde frei herum laufen. Sie hat eine sooo gute Bindung und Essen hat plötzlich einen ganz großen Stellenwert für sie, was ich ja vermutet hatte, da Lane genauso war, und Polly diese Phase auch hatte. Ich habe es gerade mal gemessen: 8,5cm groß ist der Spalt unter der Schwingtür zur Küche. Alanis braucht keine 2 Sekunden, um mit ihrer mittlerweile perfektionierten Technik da durch zu huschen und sich den Bauch am Hundefutter selbst oder am Müll vollzustopfen. Das Welpengitter ist momentan leider nicht wegzudenken, denn es steht nun vor der Schwingtür, die die Hunde daran hindern soll, sich permanent in der Küche aufzuhalten. Zweimal ist es Alanis nun gelungen, sich in einen kleinen Zeppelin zu verwandeln, weil sie sich so vollgestopft hat. Faszinierend, weil sie bis vor 2-3 Wochen noch lieber Federn, Nüsse oder Gänseblümchen gesammelt hat, statt für mehr als eine halbe Hand voll Futter zu arbeiten. Spielen tut sie gerne, allerdings am liebsten mit den anderen. Draußen findet sie immer total viel ihres Drumherums interessant, und so ist sie wirklich der erste Hund, den ich mir gezielt mit 2 Spielzeugen in der Hand mit nach draußen nehme, um zu spielen. Es irritiert mich sicherlich ein wenig wegen Polly, die vor 1  Jahr selbst noch ein Welpe war, weil Polly ein Baby war, von dem ich dachte, dass ich es niemals überzeugen könnte, die Beute jemals wieder los zu lassen. Ich erinnere mich, dass Lane ganz ganz lange draußen gar nicht spielen wollte, sondern nur drinnen. Aber schade finde ich es dennoch. Ich hoffe, dass sich das zeitnah ändert. Zum Glück ist sie nicht gänzlich abgeneigt. Ich denke, es ist so eine Stellenwert- Geschichte wie mit dem Futter. Kommt alles zu seiner Zeit. Die Zahnung hat jedenfalls noch nicht begonnen, aber dafür verbiegen sich die Ohren in alle Himmelsrichtungen 🙂 Ach, was habe ich das vermisst. Unterm Strich kann ich also zu den positiven Dingen sagen:

  • sie kennt die Regeln. Sie weiß, dass wir Kira nicht nerven, sie weiß, dass wir nicht aus dem Wohnzimmer stürzen, wenn die Tür aufgeht zb, sie weiß, dass sie als letztes ihr Futter bekommt
  • sie ist offen, neugierig, freundlich und niemals ängstlich
  • sie ist anhänglich, verschmust und hat eine sehr gute Bindung
  • sie rennt nicht zu jedem Hund, zu jedem Menschen und kommt auf Zuruf sehr gut
  • sie orientiert sich an den anderen Hunden, ist alleine unterwegs aber ebenfalls souverän
  • sie arbeitet mittlerweile richtig gerne für Futter
  • sie lernt enorm schnell und bietet immer eigene Ideen an
  • sie ist fröhlich, verspielt und immer gut drauf
  • sie ist verträglich, umgänglich und ausgeglichen, und schafft es, sogar beim Tierarzt einzuschlafen.

Ja, und dann sind da ein paar Sachen, die mich momentan ein wenig nerven. Darüber, dass sie permanent in die Küche einbrechen will, brauchen wir nicht reden. Vor 4 Wochen meinten wir noch, dass sich das Problem von alleine erledigt, wenn sie größer wird, aber sie wird irgendwie nicht viel größer. Ich hatte große Sorge wegen einer Magendrehung, aber meine Tierärzte haben mir Entwarnung gegeben und meinten, dass das bei so kleinen Hunden eher nicht vor kommt. Da sie sich hier bereits 2 mal den Bauch vollgeschlagen hat, und einmal ihren Pansen warum auch immer nicht so gut vertragen hat, haben wir entschieden, dass sie temporär doch wieder im Kennel schläft, weil sie einfach mehrfach nachts die Bude vollgeschissen hat. Richtig eklig ist dann, dass Lane nach wie vor bei der Beseitigung hilft, und ich das Ausmaß dann nicht mal wirklich einschätzen kann. Total nervig an dieser Geschichte ist, dass sie anfänglich die ganze Nacht durch geschlafen hat, seit 3-4 Nächten allerdings 2-3 mal pro Nacht aufwacht und so einen Terz macht, dass wir sie bislang abwechselnd raus genommen haben, damit sie überhaupt nicht dringend 2 Tropfen Pippi machen kann. Ich denke, dass das jetzt dringend eingestellt werden sollte, weil ich überzeugt davon bin, dass sie nicht wirklich „muss“ sondern uns konditioniert und den Spieß ein wenig umdreht. Außerdem ist es mega kontraproduktiv, dass sie natürlich immer dann, wenn der Terror und Radau am größten ist, heraus genommen wird. Etwas mehr Fokus auf Spielzeug wäre auch schön und ein wenig mehr wachsen 😀 Dann erledigt sich auch das erste Problem wieder 😉 Ja, und wo wir auch noch dran müssen: Wird das Essen in der Küche zubereitet, springt sie von der Menschen- Couch über die Wohnzimmertische auf den Boden/ auf die Hundecouch, von da wieder auf die Menschen- Couch über die Wohnzimmertische auf den Boden/auf die Hundecouch etc. pp. Ich erinnere mich, dass ich total schockiert war, als ich Polly das erste Mal mit 12 Wochen besucht habe und sie nur Couch rauf- und Couch runter gezeigt hat + Treppen ins höhere Stockwerk in einem Affenzahn rauf und runter. Ich dachte mir so, wow, sie ist noch so klein, wieso wird das von der Züchterin geduldet? Ist doch voll schlecht für die Gelenke? Und jetzt habe ich hier einen gleichaltrigen Manchester Welpen und weiß, wieso das „geduldet“ wird. Es ist KAUM zu unterbinden!

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